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Veterinärmedizinisches Labor

Lehre

Definition und Bedeutung der klinischen Labordiagnostik

Unter dem Begriff "klinische Labordiagnostik" verstehen wir jenen Zweig der Veterinärmedizin, der sich mit der Untersuchung verschiedener von Patienten stammenden Materialien befasst. Im Gegensatz zur Pathologie und z.T. auch der Bakteriologie und Virologie, stammt das im "klinischen Labor" untersuchte Material in der Regel von lebenden Tieren.

Ziel der klinischen Laboruntersuchung ist die Objektivierung eines klinischen Befundes oder, bei Fehlen einer klaren Symptomatik, die Erkennung des von einem pathologischen Prozess betroffenen Organs. Im weiteren dient die klinische Labordiagnostik der Überwachung des Therapieerfolges.

Bei der klinischen Labordiagnostik handelt es sich um einen jungen und vorläufig noch nicht klar definierten Zweig der Veterinärmedizin. In England und den Vereinigten Staaten werden im "Clinical Pathology Laboratory" neben klinisch-chemischen und hämatologischen Untersuchungen auch zytologische, bakteriologische, parasitologische, mykologische und virologische Untersuchungen durchgeführt. In der Schweiz und auch in Deutschland dagegen werden bakteriologische, parasitologische und virologische Untersuchungen von den entsprechenden Instituten übernommen. Ähnlich verhält es sich mit Hormonbestimmungen und Spezialuntersuchungen, welche häufig von verschiedenen Instituten durchgeführt werden.

Während der Begriff "Hämatologie" keiner Erläuterung bedarf, muss der Begriff "klinische Chemie" näher definiert werden. Die "klinische Chemie" hat ihren Ursprung in der organischen und physiologischen Chemie, in Disziplinen, die die Zusammensetzung von Körpersäften untersuchten, also normale Lebensvorgänge beschrieben. Heute ist der Rahmen der klinischen Chemie weniger begrenzt. Die klinische Chemie klärt die den Krankheiten zugrunde liegenden abnormalen Stoffwechselvorgänge ab (Richterich und Colombo, 1978). Der Begriff "klinische Chemie" wird oft synonym mit "klinischer Biochemie" verwendet; die klinische Chemie lässt sich nur unscharf von den Disziplinen Immunologie, Bakteriologie, und Virologie abtrennen.

Im Verlauf der letzten Jahre hat die klinische Labordiagnostik nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin einen enorm starken Aufschwung genommen. Einerseits wurde dies möglich durch die Entwicklung einer grossen Zahl neuer Untersuchungsverfahren und Instrumente, welche eine Verbilligung der einzelnen Untersuchungen ermöglichten. Andererseits ist der Tierbesitzer heute vermehrt bereit und auch finanziell in der Lage, sich für sein Tier zu engagieren. Da die technologische Entwicklung (Miniaturisierung, Trockenchemie) weitergeht und wir als Tierärzte die erhobenen Befunde besser zu interpretieren verstehen, wird die Bedeutung der klinischen Labordiagnostik auch in Zukunft noch weiter wachsen.

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